Beschwerden, die den Bereich des Kiefergelenkes betreffen, treten bei vielen Menschen auf, werden aber nicht immer sofort damit in Zusammenhang gebracht. Sie können sich als Verspannungen im Kausystem, reduzierte beziehungsweise erschwerte Mundöffnung, Gelenksgeräusche wie Knacken oder Klicken oder eine falsche Bissstellung äußern. Aber auch Symptome in den angrenzenden Regionen des Körpers werden manchmal vom Kiefergelenk ausgelöst, speziell im Kopfbereich: Kopf- und Nackenschmerzen, Beschwerden im Hals-/Schulterbereich sowie Tinnitus oder Schwindel sind einige der möglichen Erscheinungsformen. Verspannungen der Kaumuskulatur können auch Zahn-, Gesichts- oder Ohrschmerzen auslösen.
Ein wichtiger Faktor in der Entstehung von Kiefergelenksbeschwerden ist Stress. Gerade in der heutigen Zeit sind viele Menschen einer dauerhaften Stressbelastung ausgesetzt – so können zum Beispiel Zähneknirschen oder Zusammenbeißen, vor allem in der Nacht, eine Folge sein. Von den Betroffenen wird dann manchmal ein Spannungsgefühl am Morgen oder eine verminderte Mundöffnung wahrgenommen. Manchmal bleibt das nächtliche Knirschen aber auch so lange unbemerkt, bis der Zahnarzt aufgrund von Abriebspuren an den Zähnen, Abdrücken an der Zunge oder den damit verbundenen Beschwerden die Diagnose stellt.
Beschwerden nach dem Arztbesuch
Aber auch nach zahnärztlichen Eingriffen können Probleme im Kieferbereich auftreten: durch das lange Öffnen des Mundes, einen veränderten Biss aufgrund von Füllungen oder Kronen sowie durch Zahnspangenbehandlungen kann es zu funktionellen Störungen kommen, die sich durch Schmerzen im Gesichtsbereich, Tinnitus, Kopfschmerzen oder Ähnlichem äußern.
Unser Körper ist keine Einbahnstraße. Daher können sich auch Probleme der Wirbelsäule, des Nackens oder anderer Körperregionen negativ auf das Kiefergelenk auswirken. Da sich in unmittelbarer Nähe des Kiefergelenkes enorm wichtige Strukturen wie die Blut- und Lymphgefäße des Kopfes, Nerven, Muskeln und Faszien sowie die Sinnesorgane befinden, ist eine einwandfreie Funktion der Kieferregion wesentlich, um das Zusammenspiel verschiedener Körpersysteme zu gewährleisten und zu unterstützen.
Welche Lösungsansätze bietet die Osteopathie in diesen Fällen?
In einer osteopathischen Behandlung wird nicht nur das Kiefergelenk selbst untersucht und behandelt, sondern auch alle Gewebe und Körperregionen, die mit den Beschwerden in Zusammenhang stehen können. Beim Kiefergelenk arbeitet eine große Zahl an Strukturen wie Muskeln und Bänder zusammen, damit wir tagtäglich viele Male schlucken, kauen und sprechen können. Treten in diesem Bereich Veränderungen auf, können sie für Schmerzen verantwortlich sein. Durch eine Behandlung lassen sich diese oft ausgleichen, sodass der Körper wieder die Möglichkeit hat, in einen schmerzlosen “Normalzustand” zu kommen.
Auch die Körperhaltung hat eine Auswirkung auf die reibungslose Funktion der Kiefer-, Gesichts- und Halsregion und wird somit in der Therapie berücksichtigt. Über die Wirbelsäule steht der Kopfbereich in einer engen Verbindung mit dem Becken, dadurch können sich diese Strukturen gegenseitig beeinflussen.
Osteopathen arbeiten mit ihren Händen an den einzelnen Strukturen des Körpers. Dadurch werden die Beweglichkeit und Elastizität der Gewebe verbessert, die Durchblutung gefördert und somit eine Ausgangslage für den Körper geschaffen, die ein reibungsloses Funktionieren der einzelnen Regionen und ihr komplexes Zusammenspiel wieder ermöglichen soll.
Osteopathen arbeiten bei solchen Beschwerden auch oft mit anderen Berufsgruppen, z.B. aus dem Bereich der Logopädie, Zahnmedizin oder Kieferorthopädie eng zusammen, um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Herzliche Grüße
Ihr Team der osteopathie heringsdorf
Quelle: www.gesund.at und eigene Recherche