Osteopathie in der Frauenheilkunde

  • 23.01.2022

Die Osteopathie beleuchtet die Frau in all ihren Facetten und Lebensphasen. Die diagnostische Herausforderung dabei ist es, eine Balance zwischen allgemeinen und frauenspezifischen Kriterien zu finden, weil die Hormon- und die Stressverarbeitung in alle Bereiche des Körpers mithineinspielen.

Viele gynäkologische Beschwerden können aus osteopathischer Sicht sehr gut behandelt werden. Dazu werden frauenspezifische Lebensphasen wie Menstruationszyklus, Schwangerschaft, Stillperiode und Menopause stets mitberücksichtigt.

Zusammenspiel verschiedener Systeme
Die weiblichen Organe können über einfache Behandlungstechniken sehr wirksam bearbeitet werden – hierfür ist eine genaue Kenntnis der Anatomie und Physiologie erforderlich. Daneben geht es in der Frauenheilkunde auch um die Interaktionen von Hormon-, Nerven- und Immunsystem. Diese gilt es zu überprüfen und in ein Gleichgewicht zu bringen.

Das Ziel einer jeden osteopathischen Behandlung ist die Regulierung und Korrektur von Geweben, sowie die Anregung der Blutzirkulation und die Koordination des zentralen und autonomen Nervensystems. Das bedeutet, dass im Zustand von Gesundheit alles gut zusammenarbeitet und der Organismus seine vitalen Kräfte zur Koordination aller zusammenwirkender Bereiche nutzen kann.

Lokal, regional, global
In der Osteopathie nähert man sich nach den Prinzipien seines Begründers A.T. Still dem menschlichen Organismus lokal (Band zwischen Kreuzbein und Gebärmutter), regional (Becken) und global (Stressanpassung, Nervensystem). So löst man auf verschiedenen Ebenen Dekompensationen auf, die zu einem Symptom geführt haben.

Die Osteopathin beginnt die Behandlung mit einem Patientengespräch und erfasst dabei die körperliche Verfassung. Durch eine manuelle Untersuchung werden die von der Patientin beschriebenen Symptome verifiziert und der Ursprung dieser im Körper gesucht. Die osteopathische Behandlung ist eine ganzheitliche. Das bedeutet, dass nicht ein Symptom getrennt vom Körper untersucht wird, sondern das System Körper als Ganzes betrachtet wird. So verursacht z. B. ein blockiertes Kreuzbein einen Schmerz im Rücken, welcher durch eine manuelle Behandlung in dieser Region von der Osteopathin behoben wird. Dabei findet aber auch ein Ausgleich auf die Gebärmutter statt, welche ebenfalls durch diese Blockierung beeinflusst wurde. Daraus resultiert ein Impuls auf Eierstock, Niere, Nebenniere und das Gehirn – das ganze System Körper war also durch einen lokal verorteten Schmerz eingeschränkt.

Die Osteopathin unterstützt mit ihren fühlenden Händen genau dort den Organismus in seiner Regulierung, wo er dies im Gesundungsprozess als Unterstützung benötigt.

Herzliche Grüße
Katrin Arnold-Nagler
Osteopathin D.O. VFO

Quelle: gesund.at