Herz und Leber: Wie die Gesundheit beider Organe voneinander abhängt

  • 05.09.2024

Erkrankungen von Leber und Herz beeinträchtigen das jeweils andere Organ. Die Folge einer Fettleber kann einen Herzinfarkt bedeuten und Herz-Kreislauf-Krankheiten können sich auf die Leber auswirken. Lesen Sie hier mehr über die Zusammenhänge dieser beiden außergewöhnlichen Organe.

Ein Herz und eine Leber – zwei starke Partner
Leber und Herz sind als einzige Organe des menschlichen Körpers in zwei Blutkreisläufe eingebunden. Stoffwechsel und Durchblutung verbinden Beide eng miteinander: Dabei pumpt das Herz durchgehend Blut in unseren Kreislauf und versorgt so Organe, wie die Leber, mit lebensnotwendigem Sauerstoff und Nährstoffen. Etwa 2.000 Liter Blut fließen pro Tag durch die Leber. Dabei schlägt das Herz eines gesunden Erwachsenen normalerweise und unter Ruhebedingungen etwa 60- bis 80-mal pro Minute. Die Leber wiegt als das zentrale und größte Stoffwechselorgan mit etwa 1,4 Kilogramm rund fünfmal so viel wie das Herz.

Fettleber betrifft auch das Herz
Besonders durch die enge Verbindung von Kreislauf und Stoffwechsel können Erkrankungen von Herz und Leber das jeweils andere Organ spürbar beeinträchtigen. Bei akuten und chronischen Erkrankungen sind oft beide Organe betroffen. Wenn die Leber beispielsweise aufgrund einer Verfettung nicht mehr richtig funktioniert, werden Stoffe freigesetzt, die die Herzkranzgefäße attackieren können. Daher stufen Experten eine Fettleber-Entzündung als sogenannte Indikator-Erkrankung ein. Das bedeutet, wenn eine Fettleber nicht behandelt wird, werden Betroffene mit hoher Wahrscheinlichkeit herzkrank und das Risiko steigt einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden. Damit kann die Diagnose Fettleber auch als ein Hinweis für eine mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankung gesehen werden.

Herzerkrankungen haben Folgen für die Leber
Eine Herzerkrankung wiederum kann zur Störung der Durchblutung der Leber und damit zur Leberschädigung oder sogar zum Leberversagen führen. So hat beispielsweise eine akute Herzinsuffizienz häufig eine Funktionseinschränkung oder eine bleibende Schädigung der Leber zur Folge. Bei einer chronischen Herzinsuffizienz wird das Blut nicht ausreichend abtransportiert. Diese Stauung in der Leber steigert den zentralvenösen Druck und verändert die Struktur Leber. Die unzureichende Durchblutung führt schließlich zur Verfettung des Lebergewebes.

Risikofaktor erhöhte Leberwerte
Einzelne Leberwerte sind nicht aussagekräftig, sondern geben erst im Gesamtbild betrachtet Informationen über eine Leberschädigung. Nichtsdestotrotz lassen einige erhöhte Werte auch auf bereits bestehende oder potenzielle Herz-Erkrankungen schließen. Denn eine Schädigung oder Zerstörung der Leberzelle setzt Leberenzyme frei. Sie gelangen ins Blut und sind dort nachweisbar. Ein Anstieg dieser Enzyme gibt Hinweise auf eine mögliche Erkrankung der Leber. Beispielsweise ist GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) ein Enzym, das man in der Leber und in der Muskulatur findet. So ist GOT auch im Herzmuskel vorhanden und erhöhte Werte können nicht nur auf eine Erkrankung der Leber schließen, sondern auch nach einem Herzinfarkt gemessen werden.

Risikofaktor Metabolisches Syndrom
Das metabolische Syndrom erhöht das Erkrankungsrisiko für beide Organe. Hierbei treten Übergewicht, erhöhte Blutzuckerwerte, erhöhte Blutfettwerte sowie erhöhte Blutdruckwerte meist gemeinsam auf. Dabei ist bereits jede einzelne dieser Störungen ein erheblicher gesundheitlicher Risikofaktor für beide Organe.

TIPPS: Was Sie für Ihr Herz tun können
Die goldenen Regeln lauten auch für die Gesundheit Ihres Herzens:
1. Ausreichend Bewegung
2. Gesunde Ernährung
3. Genügend Schlaf
4. Ausreichend Flüssigkeit
5. Wenig Stress
6. Richtige Atmung
7. Zucker und Salz in Maßen
8. Nicht rauchen
9. Kein Alkohol
10. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Herzliche Grüße
Katrin Arnold-Nagler
Osteopathin D.O. VFO

Quelle: www.fettlebercoach.de